Inokulum und Neubepflanzung von Trüffelfeldern: Wie geht man vor?

Nach Abschluss der Trüffelsaison ist es Zeit, die Trüffelbäume neu zu beimpfen. Diese Technik besteht darin, das Myzelleben rund um die Trüffelpflanzen durch die Zugabe von Sporeninokulum (wieder) zu beleben. Wann, wie und zu welchem Zweck? Das werden wir gemeinsam in diesem Schwerpunkt zum Thema Nachsaat von Trüffelbäumen durch Zugabe von kontrolliertem sporischem Nachsaat-Inokulum betrachten.

Wann, wie und warum sollten Trüffelbäume neu bepflanzt werden?

In der Trüffelzucht ist wie in jeder anderen Kultur nichts jemals im Voraus sicher. Sobald eine Ernte zu Ende geht, muss bereits die nächste vorbereitet werden. Um alle Chancen auf seiner Seite zu haben und einen guten Ertrag zu erzielen, sollte man alles tun, um das Entstehen und die Entwicklung neuer Trüffel in seinem Obstgarten zu fördern. Genau darin liegt der Sinn und die Bedeutung der Sporen-Nachsaat!

Die Nachsaat besteht darin, kontrollierte Trüffelsporen in den Boden am Fuße der Trüffelbäume einzubringen. Durch Keimung beschleunigen diese Sporen die Entwicklung des Myzels und erhöhen so den Grad der Mykorrhizierung. Dieser Vorgang verfolgt mehrere Ziele gleichzeitig:

  1. die Leistungsfähigkeit der Produktionsbäume verbessern,
  2. das Produktionspotenzial jedes Baumes maximieren,
  3. einen positiven Einfluss auf unfruchtbare Bäume haben.

➽ Warum sollte man seinen Trüffelgarten neu bepflanzen?

Die Nachsaat durch Zugabe von Sporen trägt zur Entwicklung der Mykorrhiza von Trüffelpflanzen und ihres Wurzelsystems bei. Dabei handelt es sich nicht um eine Düngung oder gar eine Ausbringung, um einen kargen Boden fruchtbar zu machen. Vielmehr geht es darum, die spezifischen Bedingungen für die Entwicklung von Myzel wiederherzustellen, eine unverzichtbare Voraussetzung für die Bildung junger Trüffel. Weit mehr als eine Bodenbearbeitung ist die Nachsaat daher ein Vorgang, der den Fortbestand der Mykorrhizen und die Fruchtbildung einer Trüffelplantage sicherstellt. Sie bewirkt gewissermaßen die notwendige Symbiose zwischen den produzierenden Pflanzen (Eichen, Haselnusssträucher, Kiefern, Linden...) und den Trüffeln.

➽ Wann sollten Trüffelplantagen neu eingesät werden?

Die Nachsaat durch Zugabe von Inokulum erfolgt nach Abschluss der Erntezeit und der Bodenbearbeitung (zu Beginn des Frühjahrs, nach den letzten Frösten). Beachten Sie jedoch, dass die Nachsaat nicht nur auf bereits produzierenden Trüffelfeldern erfolgt. Es ist durchaus möglich (und empfehlenswert), die ersten Sporen in der Nähe von jungen Pflanzen auszubringen, die erst vor 3 oder 4 Jahren gepflanzt wurden. Diese „Vorproduktions”-Neubesiedlung erleichtert und beschleunigt den Produktionsstart der jungen Trüffelbäume. In beiden Fällen ist darauf zu achten, dass ausschließlich kontrolliertes Inokulum verwendet wird.

➽ Wie sät man Trüffelbäume neu aus?

Es gibt mehrere Verfahren zur Wiederbepflanzung einer Trüffelparzelle (alle werden weiter unten auf dieser Seite näher beschrieben). Sie bestehen darin, dem Boden einen Überschuss an Trüffelsporen in unmittelbarer Nähe der Wurzeln der Trüffelbäume in den verbrannten Bereichen zuzuführen. Hierfür kann man auf gebrauchsfertige Produkte zurückgreifen oder sein eigenes Impfmittel herstellen.

Man muss sich bewusst sein, dass in diesem Fall das größte Risiko darin besteht, die Trüffelbäume mit einer unerwünschten Trüffelart zu kontaminieren.

Beratung bei der Auswahl eines Trüffel-Inokulum zur sporalen Nachsaat

Die Zugabe von mit Trüffelsporen angereicherten Substraten scheint zwar eine hervorragende Idee zu sein, kann sich jedoch in bestimmten Fällen als kontraproduktiv erweisen. Es ist nämlich wichtig zu bedenken, dass die Zugabe von Inokulum (oder anderen organischen Stoffen) zu einer Störung des Bodens Ihrer Trüffelplantage führt. Es ist daher unerlässlich, einige einfache Regeln zu beachten, bevor Sie neues Inokulum um Ihre Trüffelpflanzen herum ausbringen.

Hier sind unsere Empfehlungen:

  • Verwenden Sie nicht das erstbeste Substrat oder die erstbeste Erde (auch wenn diese als „Trüffelerde” gekennzeichnet ist). Wählen Sie ausschließlich ein kontrolliertes Impfmittel zur Wiederaussaat (dessen Art, Herkunft, Qualität und Reife der Sporen kontrolliert wurden). Dies ist unerlässlich, um eine Kontamination Ihrer Trüffelplantage mit unerwünschten Trüffelsporen zu vermeiden!
  • Achten Sie auf die Sporendichte im Inokulum (wenn diese Angabe nirgendwo zu finden ist, lassen Sie die Finger davon!).
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Inokulum nur eine einzige Sporenart enthält (Tuber melanosporum, Tuber uncinatum oder Tuber magnatum) und dass diese auch zu Ihrer Trüffelplantage passt.
  • Achten Sie darauf, dass das ausgewählte Inokulum „sterilisiert” ist (um störende Pilze und andere Parasiten zu vermeiden).
  • Vergewissern Sie sich, dass die Herkunft, Qualität und Reife der Trüffel, die für die Herstellung des Impfstoffs verwendet werden, von einer seriösen und in der Trüffelzucht anerkannten Einrichtung (INRAE, CTIFL...) garantiert werden.

➽ Das Robin-Inokulum für die sporale Nachsaat und seine Varianten

Die Baumschulen ROBIN bieten Ihnen eine Reihe kontrollierter Impfstoffe an. Unsere Impfstoffe zur Wiederaussaat bestehen aus Vermiculit, das mit Sporen aus sorgfältig ausgewählten Trüffeln angereichert und zweimal einzeln kontrolliert wurde: 1. Kontrolle unter dem Mikroskop und 2. Kontrolle durch biomolekulare Analyse durch INRAE. Diese doppelte Überprüfung garantiert, dass die Sporen von der gewünschten Art stammen, und verhindert das Risiko einer Kontamination durch unerwünschte Trüffel. Dieses spezielle Substrat für den Trüffelanbau ist gebrauchsfertig. Es fördert die Mykorrhizierung und Fruchtbildung der Trüffel. Unser Inokulum wird in Säcken zu 5 oder 25 Litern angeboten, die eine hohe Konzentration an Sporen von Tuber melanosporum, Tuber magnatum oder Tuber aestivum var. uncinatum enthalten.

Wie wird eine Trüffelplantage neu bepflanzt?

Der beste Weg, das Myzelwachstum rund um Ihre Trüffelpflanzen anzukurbeln (und die Entwicklung neuer Trüffel zu fördern), besteht darin, die Dichte der Trüffelsporen in Ihrem Boden zu erhöhen. Dazu stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Graben Sie nicht alle Ihre Trüffel aus, sondern lassen Sie einen Teil Ihrer Ernte in der Erde.
  • Bringen Sie Trüffelsporen in Ihren Obstgarten ein (unter Verwendung eines speziellen kontrollierten Impfstoffs zur Wiederaussaat).

Dieser Eintrag von Trüffelsporen wird gemeinhin als „Nachsaat” bezeichnet. Dabei wird Ihr Boden durch Zugabe von Sporen angereichert. Diese Anreicherung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Einige stellen ihr eigenes Substrat her (mit dem Risiko, ihre Trüffelplantagen mit unerwünschten Trüffelarten zu kontaminieren, da die verwendeten Trüffel oft nicht streng kontrolliert werden), während die meisten auf kontrollierte, gebrauchsfertige Impfstoffe zurückgreifen.

Nachdem die Wahl des Inokulums getroffen wurde, folgt der Schritt seiner Einarbeitung in den Boden. Auch hier konkurrieren mehrere Techniken um die Gunst der Trüffelzüchter. Einige entscheiden sich für eine diffuse Ausbringung, während andere die Praxis der „Trüffelfallen” (oder „Trüffelnester”) bevorzugen.

Die Nachsaat muss zu Beginn des Frühjahrs nach der Bodenbearbeitung unter produktiven Bäumen und sogar unter jungen Bäumen bereits im Jahr nach der Pflanzung erfolgen.

➽ Diffuse Nachsaat

Bei dieser Technik wird das Trüffelinokulum mit einer Menge von 2,5 Litern pro Baum auf der gesamten Fläche der Brandstelle verteilt. Anschließend wird es mit einem Werkzeug oder einer Motorhacke in einer Tiefe von 15 bis 20 cm eingegraben.

➽ Nachsaat in Furchen

Eine zweite Technik besteht darin, 5 bis 15 cm tiefe Furchen in der Nähe der Trüffelpflanzen (in einem Abstand von 50 bis 80 cm vom Stamm) zu graben. Das Inokulum wird dann in diese Furchen gegossen, bevor sie wieder zugeschüttet werden. 

Unabhängig von der verwendeten Nachsaatmethode wird dringend empfohlen, unmittelbar nach der Ausbringung des Inokulums durch Beregnung oder Mikrosprinkler zu bewässern.

➽ Nachsaat mit Trüffelfallen

Bei dieser Technik werden die Sporen gezielt in drei bis vier zuvor gegrabene Löcher (mit einer Spaten oder einer Erdbohrmaschine) rund um den Trüffelbaum (in einem Abstand von etwa 40 bis 50 Zentimetern vom Stamm, je nach Größe des Baumes) eingebracht. In jedes Loch mit einem Durchmesser von 20 bis 25 cm und einer Tiefe von 25 bis 30 cm wird dann eine große Handvoll Inokulum (0,3 bis 0,5 Liter) gegeben, bevor es mit einer Mischung aus Erde und Inokulum wieder zugeschüttet wird.

Welche Wirkung hat eine sporale Nachsaat?

Wenn das verwendete Inokulum von guter Qualität ist und die Bedingungen stimmen (Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit ...), dann entstehen durch diese Neubepflanzung in der Regel innerhalb von zwei Jahren nach der Anwendung neue Trüffel. Dieses Prinzip funktioniert zwar für alle Trüffelsorten (schwarze Trüffel aus dem Périgord, weiße Trüffel aus Italien, Burgunder Trüffel...), seine Wirkung lässt jedoch nach einigen Jahren nach. Es ist daher ratsam, alle 2 bis 3 Jahre eine neue Reihe von Trüffelfallen zu graben und diese mit zunehmendem Wachstum des Baumes nach und nach weiter vom Stamm entfernt zu platzieren.

Fragen und Antworten zur Trüffelaussaat

Die Zugabe von Inokulum (diffus oder durch Trüffelfallen) muss zu Beginn des Frühjahrs nach Abschluss der Bodenbearbeitung erfolgen. Der Vorgang kann während der Trüffelsaison wiederholt werden, indem eine Handvoll Inokulum an der Stelle der geernteten Trüffel eingearbeitet wird.

Mit einem 5-Liter-Beutel Inokulum lassen sich 15 bis 20 Trüffelfallen herstellen (das entspricht 4 Fallen um 3 bis 4 Trüffelbäume).

Neben der Bewässerung unmittelbar nach der Ausbringung des Inokulums muss je nach Wetterbedingungen von Mai bis September gegebenenfalls auch eine regelmäßige Bewässerung vorgesehen werden.

Die Ergebnisse von Trüffelfallen oder diffuser Wiederaussaat sind in der Regel erst zwei Jahre nach der Inokulumzugabe wirksam.

Um wirksam zu sein, muss ein Trüffel-Inokulum mindestens 10 Millionen Trüffelsporen pro Liter enthalten. Zum Vergleich: 1 Gramm Trüffel enthält etwa 1 bis 2 Millionen Sporen.

Das Inokulum ist nach Erhalt bei Raumtemperatur 10 Tage haltbar. Nach Ablauf dieser Frist sollte es in einem kühlen Raum oder im Kühlschrank gelagert werden, wo es mehrere Wochen haltbar ist.

Um das richtige Trüffel-Inokulum zu finden, das Ihre Trüffelplantage ankurbelt, wenden Sie sich an Fachgeschäfte (online oder in Baumschulen). Vermeiden Sie exotische Erden und andere Substrate, deren Zusammensetzung mehr als ungewiss ist und deren Verwendung dazu führen könnte, dass Ihre Trüffelplantage von invasiven und ungenießbaren Trüffeln wie der Brummel-Trüffel besiedelt wird...

Die Baumschule ROBIN bietet Ihnen ein komplettes Sortiment an Sporen-Inokulum zur Wiederaussaat, dessen Qualität vom INRAE kontrolliert wird. Rechnen Sie mit etwa 22 bis 25 € pro 5-Liter-Sack (der Preis ist je nach Bestellmenge gestaffelt).